Wie lange noch, HERR, vergisst du mich ganz?
Wie lange noch verbirgst du dein Angesicht vor mir?
Wie lange noch muss ich Sorgen tragen in meiner Seele,
Kummer in meinem Herzen Tag für Tag?
(Psalm 13,2-3)
HERR, warum bleibst du so fern,
verbirgst dich in Zeiten der Not?
(Psalm 10,1)
Die Psalmen viel und oft, ohne zu fragen: gehört sich das? Darf ich das? Ein Grossteil der Psalmen sind Klagepsalmen.
Wir dürfen Gott alles klagen, was wir auf dem Herzen haben: alle Ängste, alle Sorgen, allen Schmerz. Ihm dürfen wir all das vor die Füsse werfen, was uns bedrückt.
Mein Gott, wie sehne ich mich danach,
geborgen zu sein in dir.
Ich bin geworfen in diese Welt,
alles wankt, sehr kalt ist es geworden.
Schutzlos bin ich allem preisgegeben.
Es ist mir, als hätte ich kein Zuhause,
keinen festen Boden unter den Füssen,
kein bergendes Dach über dem Kopf,
keine schützenden Wände um mich.
Ich schreie zu dir.
Sei du mir Boden!
Sei du mir Dach!
Sei du mir Mauer!
Mein Zuhause,
hier, jetzt
und alle Tage meines Lebens.
(Anton Rotzetter)