Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir:
Mein Herr, höre doch meine Stimme!
Lass deine Ohren achten auf mein Flehen um Gnade.
Würdest du, HERR, die Sünden beachten, mein Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient.
Ich hoffe auf den HERRN, es hofft meine Seele, ich warte auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf meinen Herrn mehr als Wächter auf den Morgen,
ja, mehr als Wächter auf den Morgen.
Israel, warte auf den HERRN, denn beim HERRN ist die Huld,
bei ihm ist Erlösung in Fülle.
(Psalm 130)
Für den, der ganz unten ist, in der Tiefe, gibt es nur noch eine Blickrichtung: nämlich die nach oben. Der Beter des Psalms befindet sich in der Tiefe, im bodenlosen Abgrund. Im Rufen nach Gott rechnet er damit, dass Gott seine Stimme hört. Sein Rufen ist voller Sehnsucht und Hoffnung. Er vertraut auf Gott, der so sicher kommen wird, wie der helle Morgen nach der Finsternis der Nacht.